Noroviren sind die häufigste Ursache nicht bakteriell bedingter Magen-Darm-Entzündungen. Da geringste Virusmengen ausreichen, um sich anzustecken, kommt es leicht zu großen Ausbrüchen. Von der Ansteckung bis zum Ausbruch erster Symptome können 10 bis 50 Stunden vergehen. Typischerweise kommt es dann zu schwallartigem Erbrechen und starken Durchfällen.
Was passiert im Körper?
Haben die Noroviren den Weg in den menschlichen Körper ersteinmal gefunden, kann ihnen auch die Magensäure nichts mehr anhaben. Dann befallen sie die Zellen der Darmschleimhaut und nutzen sie, um sich zu vermehren. Dabei wird die Darmzelle zerstört und es kommt zu Elektrolytverschiebungen, die wahrscheinlich die starke Durchfallsymptomatik auslösen.
Symptome bei Norovirus-Infektion: Überblick
Zwischen dem Zeitpunkt der Ansteckung und dem Ausbruch der Erkrankung können 10 bis 50 Stunden vergehen. Dann kommt es meist zu heftigem Brechdurchfall und einem ausgeprägtem Krankheitsgefühl.
Typische Symptome einer Norovirus-Erkrankung sind z. B.:
Bauchschmerzen und -krämpfe
Übelkeit
Heftiges Erbrechen (Norovirus ohne Erbrechen ist auch möglich)
Starke, wässrige Durchfälle (Norovirus ohne Durchfall ist auch möglich)
Kopfschmerzen
Mattigkeit und ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl
Körpertemperatur kann erhöht sein
Norovirus: Verlauf der Erkrankung
Typischerweise kommt es zu starkem Durchfall, der von heftigem Erbrechen begleitet werden kann. Betroffene fühlen sich meist sehr krank und geschwächt. Grundsätzlich sind jedoch auch leichtere oder beschwerdefreie Verläufe möglich.
Magen-Darm-Infektionen
Tipps zur Vorbeugung
1 / 6
Gründliche Handhygiene
2 / 6
Lebensmittel durch Braten oder Kochen vollständig erhitzen
3 / 6
Obst und Gemüse gut waschen oder schälen
4 / 6
Austern, Muscheln nicht roh verzehren
5 / 6
Schweinefleisch nicht roh verzehren
6 / 6
Gefrorene Beeren immer erhitzen
In der Regel klingen die Beschwerden nach etwa 12 bis 48 Stunden ab, oft stellt sich schon nach einem Tag eine deutliche Besserung ein. Besteht bei Betroffenen eine Grunderkrankung oder eine körperliche Abwehrschwäche, kann sich die Zeit bis zur Genesung verlängern.
Gut zu wissen:
Heftiges Erbrechen und starker Durchfall können ausgeprägte Flüssigkeits- und Elektrolytverluste nach sich ziehen, die vor allem bei Kindern unter fünf Jahren und älteren Menschen jenseits der 70 schnell bedrohlich werden können.
Tipps bei Norovirus-Infektionen
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Viel trinken
Bei Durchfall geht wertvolle Flüssigkeit verloren. Der Flüssigkeitsverlust wiederum kann mit Kreislaufproblemen und Schwäche einhergehen. Umso wichtiger ist es, bei Durchfall viel zu trinken!
Während bei Gesunden etwa 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag empfohlen werden, sollten es daher bei Durchfall schon etwa 3 bis 4 Liter täglich sein. Ideal ist Mineralwasser ohne Kohlensäure oder auch Kamillen- oder Pfefferminztee. Am besten mehrere Tassen über den Tag verteilt in kleinen Schlucken trinken.
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Elektrolytlösungen
Natrium, Kalium, Chlorid – bei Durchfall ist der Verlust an wertvollen Elektrolyten erhöht. Hier heißt es gezielt gegensteuern. Spezielle Elektrolytlösungen aus der Apotheke können für den nötigen Ausgleich sorgen – vor allem bei starkem Durchfall sowie für Kinder und ältere Personen ist diese Maßnahme wichtig.
Gut zu wissen: Mit Wasser (1l), Traubenzucker (8 TL), Salz (1TL) und Orangensaft (1/2l) lässt sich eine Elektrolytlösung zur Not auch selbst herstellen.
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Andere vor einer Ansteckung schützen
Noroviren sind hochansteckend. Deshalb sollte der Kontakt zu anderen Personen nach Möglichkeit vermieden oder stark eingeschränkt werden. Um eine Ausbreitung der Viren zu verhindern, sollte nur eine Person die Pflege des Erkrankten übernehmen. Da schon geringste Erregermengen für eine Ansteckung ausreichen, ist eine gründliche Händehygiene und die Anwendung eines geeigneten Desinfektionsmittels ein absolutes Muss. Wer zu Hause zwei Toiletten zur Verfügung hat, sollte das nutzen und eine „Toilettentrennung“ einführen. Gut zu wissen: Der Stuhl ist auch nach der Erkrankung noch über etwa einen Monat lang infektiös.
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Norovirus-Infektion: Wann zum Arzt?
In der Regel klingen die Beschwerden bei einer Norovirus-Infektion nach etwa 12 bis 48 Stunden ab. Oft stellt sich schon nach einem Tag eine deutliche Besserung ein, sodass das Schlimmste meist relativ schnell überstanden ist. Für bestimmte Personengruppen kann ein ausgeprägter Brechdurchfall allerdings schnell zur Gefahr werden. Ein Arzt sollte deshalb grundsätzlich verständigt werden, wenn Durchfall bei Säuglingen, Kleinkindern, älteren und geschwächten Menschen auftritt. Das gilt auch bei ansonsten gesunden Erwachsenen, wenn die Symptome stark ausgeprägt sind, sich nicht bessern oder zusätzlich zum Beispiel Fieber auftritt.
Gut zu wissen:
Das gehäufte Auftreten von Norovirus-Infektionen ist meldepflichtig.
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